Fies peitscht uns der Sturm ins Gesicht, wir können uns bei den wenigen Stopps, die wir in der argentinischen Pampa einlegen, kaum auf den Beinen halten.

Hunderte von Kilometern fahren wir auf gerader Strecke in Schräglage. Immer wieder drohen uns Windböen von der Fahrbahn zu fegen. Volle Konzentration ist gefordert. Aber rechts und links der Straße gibt es außer spärlich bewachsener und topfebener Steppe auch nichts Interessantes zu sehen. Wir sind wieder in Argentinien. Mal wieder ist es stürmisch und mal wieder haben wir kein Bargeld. Seit unserem letzten Blogeintrag, der auch aus Argentinien kam ist vieles geschehen.

Rückblende: Nach unserer Abreise aus Junin de los Andes, wo wir es nirgends geschafft haben, Cash aufzutreiben, können wir weiter südlich in San Martín ein paar Euros tauschen. Anschließend halten wir uns auf der Route der Sieben Seen in Patagonien südwärts bis Bariloche. Die Zahl 7 steht dabei nur für die größten Gewässer dieser Seenregion, denn hier reiht sich ein See an den anderen. Die Ruta 40 zählt für uns zu den Top 100 der Traumstraßen der Welt. Kurvenreich schlängelt sich die Straße durch die Landschaft, immer wieder gibt es grandiose Ausblicke auf schneebedeckte Berge, die steil in die tiefblauen Seen abfallen. Man fühlt sich direkt in die Schweiz versetzt.

könnte auch in der Schweiz sein

Bariloche läuft selbst um diese Jahreszeit schon über voll Touristen weshalb wir schnell das Weite suchen und weiter südlich am Lago Mascardi unser Zelt aufschlagen. Die Kulisse ist traumhaft, wir sehen wie es auf der anderen Seite regnet und beobachten die Wolken. Das Frühstück am See bei strahlendem Sonnenschein entschädigt für die zweite Nacht mit Minusgraden.

Outdoorküche am Lago Mascardi

Grenze ins Nichts

Als nächstes fahren wir am Rio Manso entlang auf einer entlegenen Hinterland-Schotterpiste, die laut Karte hoch in die Berge bis über die Grenze nach Chile hineinführt und dort endet. Dass es auf chilenischer Seite eine Sackgasse ist wissen wir, auf Google Maps sind aber einige Campingplätze eingezeichnet. Das Gespräch mit dem freundlichen argentinischen Grenzbeamten entbehrt nicht einer gewissen Komik. „Der Weg geht ab hier nur noch 13 Meter“, so der Beamte. „Klaro, wissen wir. Nach13 Kilometern endet der Weg an einem Fluss“, entgegnen wir. „Nein, nicht Kilometer, sondern METER“, erklärt der Grenzer und amüsiert sich über unsere verdutzten Gesichter. Uns ist zwar nicht ganz klar wofür es dann hier einen nagelneuen Grenzposten mit Solaranlage und modernster Technik gibt. Aber für 13 Meter lohnt sich die Ausreise aus Argentinien natürlich nicht und wir kehren um. Zurück über die Schotterpiste, die sich auf und ab durch enge Kerbtäler und durch lichte Wälder schlängelt, vorbei an Kühen, Schafen und Pferden und gespickt mit Bachfurtungen. So kommt man in Übung.

Nach einer Nacht im Wald oberhalb des Manso fahren wir zum Lago Traful. Schnell kommen wir nicht voran bei unseren ständigen Fotostopps. Die Landschaft bildet einen krassen Kontrast zum satten Grün der Bergwelt, die wir gerade hinter uns lassen – felsig, sandig, von spärlichem Bewuchs. Immer wieder fahren wir durch Canyons, die sich alsbald wieder zu weiten Flächen öffnen. Azurblauer Himmel mit strahlend weißen Wolken, dazu ein smaragdgrüner Wildbach und die bizarren Felsformationen in den unterschiedlichsten Brauntönen von Ocker bis Rotbraun. Als Farbklecks oben drauf auch noch knallgelb blühende Ginsterbüsche.

bizarre Felsformationen

Mit unserem Bargeld sind wir sehr knauserig und versuchen natürlich möglichst oft mit Karte zu bezahlen. Die meisten Geschäfte sind hier auch darauf eingestellt und selbst der Straßenhändler hat ein winziges, mobiles Gerät in der Tasche. Da das Signal hier nur sehr schwach ist sieht es natürlich sehr lustig aus, wenn die Verkäufer die komischsten Verrenkungen ausführen um Netz zu bekommen. Das funktioniert leider nicht immer und unser Bargeld schwindet ziemlich schnell, so dass wir am Ende unser Mittagessen angesichts eines defekten Kartenlesers nicht mehr komplett bezahlen können. Die Bedienung zuckt die Schultern und meint es sei schon okay. So wird Argentinien immer günstiger für uns.

Die Benzinleitung unseres Kochers wird immer poröser und auch die dreifache Schicht Kleber hilft nicht mehr. Wir brauchen dringend Ersatz und der ist auch schon unterwegs. Soto, der Hersteller mit Sitz in Japan hat uns prompt zugesagt, 2 neue Leitungen kostenlos per Kurier nach Chile zu senden. Ein mehr als vorbildlicher Kundenservice, wie wir finden. Ein herzlicher Dank dafür von den Bike Voyagers nach Nippon!

Fehlte nur eine Adresse und die hat uns – einmal mehr – unser Freund Fritz besorgt. Sein alter Schulfreund Alfredo in Osorno/Chile wird die Sendung entgegennehmen. Der Weg gen Westen ins Nachbarland führt uns bei strahlendem Sonnenschein durch spektakuläre Landschaften mit hoch aufragenden Bergen, schroffen Felsen, großen Seen und dichten Wäldern. Alsbald schraubt sich das Asphaltband hinauf in den Nationalpark Puyehue in den Anden, wo wir auf dem Bergsattel den argentinischen Grenzposten hinter uns lassen. Nach wenigen Kilometern stoßen wir auf den Schauplatz eines schweren Unfalls. Auf abschüssiger Straße müssen augenscheinlich die Bremsen eines mit Diesel beladenen Tanklasters versagt haben. Die Unfallstelle wurde mit Pylonen abgetrennt – fertig. Das Wrack blieb liegen. Dass hektoliterweise Öl und Diesel ins Erdreich sickern – mitten im Nationalpark – stört hier niemanden. Riesige Pfützen mit Öl und Schlamm neben dem havarierten Lkw. Große Rinnen zeugen davon, dass das Gefahrgut bereits in großen Mengen den Hang hinabgelaufen sein muss. Ein kleines Stück weiter beschäftigen sich die chilenischen Staatsbeamten damit, die Einreisenden auf Obst und Gemüse zu filzen. Solche Scheinheiligkeit treibt uns die Zornesröte ins Gesicht!

mitten im Nationalpark

Die Gewalt eskaliert

Tags darauf beziehen wir Quartier in Osorno. Dummerweise ist just an dem Tag, als die Lieferung kommen soll, wieder eine große Demonstrationswelle in ganz Chile angekündigt. Es kommt wie es kommen musste: Natürlich kommt die Sendung nicht wie geplant an und wir hängen in der 250.000-Einwohner-Stadt fest.

Auch wenn unser Hostel abseits vom Zentrum liegt werden wir in der Nacht ständig von den Sirenen geweckt. Am nächsten Morgen wagen wir uns in die Innenstadt. Viele Geschäfte sind mit Brettern verrammelt. Ein Gebäude wurde von einem wütenden Mob in Brand gesetzt und ist komplett abgebrannt. Uns bietet sich ein geradezu groteskes Szenario: Wir sehen, wie die Feuerwehr in den Trümmern die letzten Brandherde löscht, während von der benachbarten Einkaufsstraße Gute-Laune-Mucke herüberdringt. Eine alte Frau verkauft wie jeden Tag an der selben Stelle auf dem Gehweg ihre selbst gebackenen Leckereien. Links und rechts von ihr an den Hauswänden Schmierereien wie „Piniera ist ein Mörder“ und „Fuck the Police“.

das Geschäft muss weitergehen

Der Sohn unserer Hotelwirtin hatte nebenan ein Restaurant, das direkt mit zerstört wurde. Bezahlen wird ihm das keine Versicherung. Trotzdem findet die Familie die Proteste richtig. Nur die ganze Gewalt und Zerstörung, dafür haben sie absolut kein Verständnis. Auch in der nächsten Nacht geht es weiter und wieder muss die Feuerwehr ausrücken.

Schafswahnsinn

Aber unsere Sendung ist angekommen – mit nur einem Tag Verspätung – und wir können unsere Reise endlich fortsetzen. Unser nächstes Ziel ist die Insel Chiloé. Als wir von der Fähre runterfahren fühlen wir uns so an Schottland erinnert, dass wir ständig versucht sind, auf der linken Seite zu fahren. Die Landschaft, das Wetter, sogar die Schafe und einige Pflanzen hier sind genau wie auf einer schottischen Insel. Wir fahren auf die Halbinsel am nördlichsten Zipfel der Insel und schlagen, windgeschützt wie wir denken, unser Zelt in der Nähe des Leuchtturms auf.

Endlich: Kochen ohne Feuersbrünste

Beim Abendessen bekommen wir Besuch von einem Schaf, das offenbar an Schafswahnsinn leidet. Immer wieder schubst es uns an und geht sogar auf einen der Hunde los, die hier umher streunen. Kam BSE nicht auch von den britischen Inseln?

Sieben Stunden Horror

Nachts werden wir jäh geweckt. Die Brise vom Abend hatte sich zu einem formidablen pazifischen Sturm ausgewachsen, die Stangen unseres Zeltes biegen sich bis mitten ins Innenzelt. Tom hechtet nach draußen und spannt alle Leinen noch mal ordentlich nach. Der Sturm wird immer stärker und wir fürchten, dass der Wind das Zelt in Fetzen reißt und wir große Teile unserer Habschaften verlieren. Regen peitscht quer aufs Außenzelt, das Gestänge ist kurz vor dem Bersten. Geschlagene sieben Stunden lang krallen wir uns an den Stangen fest und versuchen alles so gut es geht abzustützen. Die Nacht wird zum Horror. Der Sturm hört nicht auf. Morgens um acht sind wir so erschöpft, dass wir in den Schlafsack sinken und einschlafen. Jetzt ist es uns völlig egal was noch passiert, wir sind am Ende.

Einige Stunden später heizt die Sonne unser Zelt auf und wir werden wach. Erst mal einen Überblick verschaffen. Das Zelt steht noch, innen ist es zwar nass aber immerhin ist noch alles da. Den Elementen ausgeliefert zu sein war unsere erste Grenzerfahrung. Das Außenzelt hat zwar ein Loch bekommen aber das lässt sich flicken. Viel wichtiger ist, dass die Stangen gehalten haben.

Wir fühlen uns zwar ziemlich lädiert aber die Sonne gibt uns wieder Kraft. So fahren wir los die Insel zu erkunden. Als erstes natürlich zur Pingüinera Puñihuil. Hier sollen nämlich Pinguine nisten. Tatsächlich können wir in den der Küste vorgelagerten Felsen mir dem Fernglas einige der tapsigen Frackträger ausmachen. Auch wenn sie sehr weit weg sind ist es schon ein einmaliges Gefühl diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können.

Hier leben Pinguine

Ansonsten gibt es auf der Insel einige kleine Fischerdörfer mit den für Chiloé typischen Holzschindelkirchen. Den Süden lassen wir aus, da wir die Fähre ab Castro erreichen wollen, die nur einmal wöchentlich aufs Festland übersetzt. Als wir am Fähranleger ankommen erfahren wir allerdings, dass sie heute ausfällt. Eine Begründung gibt es nicht.

Zu dritt 400 km Umweg

Während wir noch überlegen, wie es weitergeht, kommt ein argentinischer Biker mit seiner Honda XL600V Transalp an. Es ist Ricardo aus Buenes Aires. Er wollte schon vor 3 Tagen von Quellón im Süden die Fähre nach Chaitén nehmen. Die aber war ebenfalls gestrichen worden. Wahrscheinlich hängt es mit den Protesten zusammen. Ricardo erzählt uns, dass er zu einem Motorradtreffen in Ushuaia unterwegs ist. Nachdem die südlichste Stadt der Welt auch unser Ziel ist, und Motorradtreffen sowieso spannend klingt, beschließen wir kurzerhand, zusammen weiterzufahren.

Zurück über Puerto Montt zum Festland bedeutet einen Umweg von über 400 Kilometern. Über die Carreterra Austral, die einzige Verbindung in Chile nach Süden, geht es weiter unserem eigentlichen Startpunkt in Feuerland entgegen. Immer wieder endet die Straße an Fjorden und wir müssen Fähren nehmen. Auf dem Schiff von Hornopirén lernen wir Raul aus Santiago kennen, ebenfalls Motorradfahrer und unterwegs mit seiner BMW R 1250 GS Adventure. Nun fahren wir zu viert weiter, die Gruppe hat sich schon verdoppelt.

beim Cerveza mit Ricardo (links) und Raul

Der Regen wird immer stärker und wir können die Natur rechts und links der Straße nur noch erahnen. Es geht durch Wälder, die mit riesigen Farnen und wildem Rhabarber fast tropisch wirken – von den Temperaturen um die sechs Grad einmal abgesehen. Manchmal lassen sich Felswände hinter dem Nebel ausmachen. Ich denke wir haben hier landschaftlich einiges verpasst aber wir können auch nicht schon wieder abwarten bis das Wetter sich bessert. Wenn wir zu dem Motorradtreffen wollen müssen wir noch einmal 1.500 Kilometer runterreißen.

Nach einem kurzen Kaffeestopp zum Aufwärmen trennen sich unsere Wege. Raul verabschiedet sich und Ricardo werden wir irgendwann auf dem Weg wieder treffen. Auch für nächsten Tag ist Regen angesagt. Morgens ist es zwar noch trocken aber dafür streikt Toms Dakar. Ganz so, als wollte sie sagen, dass sie genug hat vom Dauerregen. Die Batterie ist absolut tot. Da bei der F 650 GS die halbe Maschine zerlegt werden muss, um an den Stromspeicher zu gelangen hieß es Packrollen, Tankrucksäcke und Sitzbänke von beiden Maschinen entfernen und einen sowie einen Teil der Verkleidung abschrauben um an die Batterien zu kommen. Zum Glück springt sie gleich an. Wir können uns den Ausfall der Lithium-Batterie nicht erklären, in der Folge funktioniert das Bauteil wieder tadellos.

Alte Bekannte

Unterwegs gibt es noch eine Überraschung. Am Wegesrand sehen wir zwei durchgefrorene, keuchende Fahrradfahrer die uns bekannt vorkommen. Tatsächlich, es sind Cathy und Esteban – die Amerikanerin und der Schweizer, die wir in Pichilemu kennengelernt haben. Die Wiedersehensfreude ist groß. Obwohl man sich kaum kennt ist es doch als würde man alte Bekannte wiedertreffen. Auf die schnelle tauschen wir unsere Erlebnisse aus und man freut sich, dass es den anderen gut ergangen ist. Mal schauen, ob wir uns nicht wieder mal begegnen denn viele Wege gibt es hier nicht.

Wiedersehen mit Esteban und Cathy

Die nächsten Regenwolken ziehen bereits auf, aber wir schaffen es bis Cerro Castillo. Hier gibt es ein einzigartiges Kulturdenkmal, die Manos (Hände) de Cerro Castillo. Unter einem Felsvorsprung haben sich Ureinwohner vor 8000 bis 10000 Jahren mit ihren Handabdrücken im Stein verewigt. Sozusagen prähistorische Graffitis.

In der Folge regnet es wieder wie aus Eimern. Es hilft nichts, wir müssen weiter bis Puerto Tranquilo, denn dort sind wir mit Ricardo verabredet. Es dauert nicht lange bis wir vor der nächsten Baustelle stehen. Allerdings wird uns hier erklärt, dass die Straße täglich von 13 bis 17 Uhr gesperrt ist, da in der Zeit Sprengungen durchgeführt werden. Für uns heißt das eineinhalb Stunden im strömenden Regen stehen. Und hier gibt es weit und breit nichts. Von Ricardo erfahren wir später, dass er einfach durch die Absperrung durchgefahren ist. Tja, wahrscheinlich sind wir da zu deutsch, gesperrt ist gesperrt also warten wir brav. Eine Unterkunft für die Nacht brauchen wir auch noch, denn bei dem Regen das Zelt aufzubauen ist mehr als unangenehm.

Schlagloch reiht sich an Schlagloch

Als wir endlich durch die Baustelle fahren können, wird die ohnehin schlechte Straße noch schlimmer. Bam, bam, bam – es geht von einem fiesen Schlagloch ins nächste. Die Piste hat mehr Löcher als ein Nudelsieb. Langsam geht es mir wirklich auf die Nerven. Trotzdem versuche ich mich zu motivieren. Nach Regen kommt schließlich Sonnenschein und morgen soll es wirklich besser werden. Also Zähne zusammenbeißen und durch.

Plötzlich überholt uns ein Motorrad und hupt. Im Regen und auf die Schlaglöcher konzentriert erkenne ich erst mal gar nichts, aber als er anhält freue ich mich Raul zu sehen. Es kommt noch besser, er hat in Puerto Tranquilo eine große Cabaña gemietet und lädt uns ein für die Nacht. Unser Licht am dunklen, verregneten Horizont. Geht doch mit dem Motivieren! Abends treffen wir dann auch wieder auf Ricardo und wir gehen zusammen essen.

Zu den Wasserhöhlen

Für den nächsten Tag haben wir eine Bootstour zu den Capillas de Marmol gebucht. Diese Marmorkapellen sind extravagante Felsformationen aus Marmor, die durch den See in verschiedenen Farben reflektiert werden. Da passt es natürlich super, dass jetzt die Sonne scheint. Wir können uns kaum sattsehen an den unterschiedlichen Strukturen im Marmor. Auch hier treffen wir mal wieder auf alte Bekannte. Elisa und Georg mit ihrem kleinen Sohn, die wir in Conguillío getroffen haben sind ebenfalls hier. Elisa nimmt kurzerhand an der Bootstour teil. Wieder einmal eine gute Gelegenheit sich über Erfahrungen auszutauschen und Tipps zu geben.

Capillas de Marmol

Danach verabschieden wir uns einmal mehr von unseren beiden südamerikanischen Freunden. Wir schlagen uns zum Kilometerfressen Richtung Argentinien durch, während Ricardo eine Fähre nach Süden nimmt. Raul hat noch kein richtiges Ziel. So sehr, wie der Chilene vernarrt ist ins Motorradfahren, sind wir uns sicher, dass wir ihn in Ushuaia wiedertreffen werden. Zumal die Nachrichten von den gewaltsamen Protesten in Santiago nicht gut klingen.

Die Strecke bis Gobernador Gregores, einem gottvergessenen Nest in den südlichen Ausläufern der argentinischen Pampa ist bolzengerade und bietet landschaftlich wenig Reize. Dafür sehen wir jede Menge Tiere wie Guanacos, Nandus, Flamingos und sogar ein Gürteltier kreuzt vor uns die Straße. Doch das possierliche Schuppenvieh rennt schneller als wir, sodass wir keine Chance haben es zu fotografieren.

Guanacos

Noch immer kein Geld

In Argentinien stehen wir dann wieder vor unserem alten Problem: Wie kommen wir an Bargeld? Diesmal wollen wir es über Western Union versuchen. Damit kann man Geld per Überweisung oder Kreditkarte in ein anderes Land transferieren und bei einer Agentur vor Ort in Bar auszahlen lassen. Die erste Transaktion geht schon mal schief. Warum? Keine Ahnung. Wir versuchen es noch mal, aber diesmal ist der Server dann platt und wir bekommen keine weitere Info. In der Agentur können oder wollen sie uns nicht weiterhelfen. Da es hier im Ort wohl generell ein Problem mit Empfang gibt können wir auch nicht mit Kreditkarte bezahlen und somit auch nicht unsere Unterkunft – wie im Angebot versprochen. Die Wirtin meint es sei kein Problem und da wir mittlerweile schon ziemlich genervt sind hält sich unser schlechtes Gewissen darüber auch in Grenzen.

Unendlich scheinende Weiten im Süden Argentiniens

So machen wir uns dann auf den Weg nach Südosten gen Río Gallegos in der Hoffnung hier zu Bargeld zu kommen. Ob wir an die begehrten Pesos kommen oder zum zweiten Mal hintereinander so schnell wie möglich ins teure Chile ausreisen müssen?

Kilometer: 5892