Wir machen den Sprung hinüber nach Laos, einem von den verbrecherischen Bombardierungen der USA schwer traumatisierten Land. In Pakse erleben wir das Laotische Neujahrsfest, das tiefe Eindrücke hinterlässt. Atemberaubende Höhlen, merkwürdige Steinkrüge und erschütternde Einblicke in das tägliche Leben mit Bomben…
In Kratie, direkt am Mekong im Norden von Kambodscha gelegen, reißt uns um 5 Uhr morgens der tägliche Markt aus dem Schlaf, sodass wir bereits um 7 auf den BMWs sitzen. Um 9 verlassen wir Kambodscha, und um 11 Uhr werden wir das zweite Frühstück im laotischen Pakse einnehmen, so denken wir. Doch es soll anders kommen.

Korruption und Abzocke
Der laotische Zöllner will nicht mit uns sprechen, wir sollen zuerst eine „Versicherung“ abschließen, die vermeiden soll, dass wir unsere Motorräder in Laos verkaufen. Dafür gebe es das Carnet de Passage, entgegnen wir. Das interessiert den korrupten Beamten nicht. Wir hatten bereits von der Abzocke gehört, die hier an der Tagesordnung ist. Dummerweise der einzige Übergang von Kambodscha nach Laos. Das nutzen die Aasgeier eiskalt aus. 150 Dollar sollen wir bezahlen an einen geschniegelten Schmierlappen, der angeblich für eine Tourismusagentur arbeitet, deren Namen im Internet nirgends zu finden ist.
Wir schalten die Deutsche Botschaft ein. Deren Mitarbeiterin hat von einer solchen Gebühr noch nie gehört. Es ist Sonntag, und so ruft uns nach etwa zwei Stunden eine laotische Ortskraft der Deutschen Botschaft an und spricht lange mit dem „Touri-Agenten“. Sehr lange! Schließlich will sie uns weismachen, dass wir das Geld zu zahlen hätten. Eine Gebühr, die niemand kennt, an eine Agentur, die nirgends zu finden ist. Mit Unterstützung der Deutschen Botschaft. Nach mittlerweile acht Stunden an der Grenze berappen wir den Betrag zähneknirschend.

Wir richten uns im Büro ein
Wir bestehen auf einem Beleg. Könne er nicht machen, sagt der Lappen. Vorsorglich richten wir uns häuslich in seinem Büro ein unter dem Hinweis, dass wir das Zimmer nicht verlassen, bevor ein offizieller Beleg auf dem Tisch liegt. Nach einer weiteren halben Stunde kommt der Schniegel-Fatzke mit dem ausgeliehenen Quittungsblock der Cola- und Chips-Verkäuferin und krakelt etwas auf das geduldige Papier. „No way“ entgegnen wir, und lehnen uns noch einmal zurück in der Erwartung, die Nacht in dem Büro zu verbringen. In seiner Hilflosigkeit ruft der Gebügelte wieder die Ortskraft an, die uns versichert, dass alles seine Richtigkeit habe. Auf einem Fresszettel ohne Stempel, ohne Namen, ohne Unterschrift. Das lange Telefonat zwischen den beiden Laoten ergibt für uns immer mehr Sinn…
Übermüdet, frustriert und schon jetzt jeder Lust auf das neue Land beraubt, fahren wir nach fast 12 Stunden in Pakse ein. Das kleine Städtchen liegt ebenfalls am Mekong und bereitet sich aufs laotische Neujahrsfest „Pi Mae Lao“ vor.
Der Tag ist wieder unser Freund
Direkt gegenüber von unserem Hotel liegt ein kleiner Nachtmarkt mit leckerem Essen und kaltem Bier. Der Tag ist wieder unser Freund.

Bis zur großen Neujahrssause sind es noch zwei Tage. Wir erkunden das Dorf. Essbares zu bekommen ist nicht leicht. So gut wie alle Läden und Restaurants haben geschlossen. Einerlei, Andrea steht es ohnehin nicht nach Essbarem. Schon seit Wochen plagt sie sich mit einem Magen-Darmproblem herum. Wir machen schließlich Nägel mit Köpfen: Im nahen Krankenhaus lassen wir ihr Blut abnehmen und warten auf die Analyse. Ergebnis: nichts.
Wir decken uns mit Waffen ein
Auf dem zentralen Markt finden wir kleine Garküchen, die leckere einheimische Kost anbieten. Und wir stoßen dort auf das wichtigste Accessoire für die nächsten Tage: Zwei mächtige Wasser-Sturmgewehre! Denn wir werden drei Tage lang nicht mehr unbewaffnet aus dem Haus gehen.

Schließlich ist es so weit: Neujahr ist da. Wasser ist einer der zentralen Bestandteile des Festes. Es bedeutet Reinigung von allem Übel. Wir besuchen das nahe Kloster. Dort reiben die Gläubigen die Buddha-Statuen mit einem wohlriechenden Sud ein, den sie aus Wasser sowie orangen und gelben Blumen angesetzt – oder schlicht am Verkaufsstand erstanden – haben. Außerdem legen sie Blumen vor die gefühlt hunderte von Statuen.

Französische Aushilfsaffen
Wir halten uns als Beobachter ehrfürchtig im Hintergrund, unsere Spritzpistolen haben wir freilich am Eingang des Klosters abgelegt. Doch wir müssen mit ansehen, wie ein Horde halb besoffener französischer Aushilfsaffen ohne T-Shirt und Schuhe mit Bierdosen in der Hand den Gläubigen im Weg herumstehen. Wir sind angewidert von so viel Respektlosigkeit.
Wir sehen einen aufwändig geschmückten Pritschenwagen, auf den die Klosterangestellten zwei betagte Mönche hieven. Von einem kleinen Umzug begleitet fahren die beiden durch die Stadt. Heute gestaltet sich das Fest noch andächtig, auch wenn es bereits vereinzelt zu Wasser-Scharmützeln kommt.

Wir ziehen in die Schlacht
Anderntags begeben wir uns in die Innenstadt, mitten in den Trubel. Die Straßen sind voll, jeder ist mit einem Spritzgerät bewaffnet – von der Spritzpistole bis hin zum Zehnlitereimer. Überall läuft Musik, viele Anwohner haben Wassertonnen, Becken oder Pools aufgebaut, in denen die Passanten ihre Instrumente wieder aufladen können. Allenthalben fahren Pickups mit johlendem Volk auf der Ladefläche ihre Runden und decken die Umstehenden ordentlich mit Wasser ein.

Alles Empfindliche haben wir selbstredend im Hotel gelassen – und die Handys sind wasserdicht. Die Einheimischen schmieren uns eine aus Babypuder und Wasser angemischte weiße Pampe ins Gesicht und Wünschen uns ein Frohes Neues Jahr. Das Weiß soll Glück bringen.

Ausgelassene Stimmung
Die Einheimischen freuen sich, dass wir mit ihnen feiern. Immer wieder bekommen wir Bier in die Hand gedrückt – stets gefolgt von einem neuen Schwall Wasser und ein wenig weißer Pampe. Wir durch und durch nass, aber es fühlt sich gut an. Es herrscht ausgelassene Stimmung, jeder ist gut gelaunt. Ganz anders als in Deutschland, wo an Silvester auf den öffentlichen Plätzen stets latente Aggression mitschwingt und abgefuckte Influencer-Vollpfosten mit Raketen auf Wohnhäuser schießen.
Wir passieren ein vietnamesisches Restaurant, von dem aus die Belegschaft alles, was auf zwei oder vier Rädern vorbeifährt, mit Wasser eindeckt. Sie laden uns ein, mit ihnen Bier zu trinken und kräftig Wasser zu verteilen.

Gratis Wassertaxi
Am nächsten Tag stürzen wir uns ein weiteres Mal ins Getümmel. Wir schlendern durch die Straßen und schießen auf alles, was sich bewegt. Neben uns hält ein Pritschenwagen mit mehreren Vietnamesen auf der Ladefläche. Wir sollen mit ihnen fahren, bedeuten sie uns, und schon sitzen wir am Ende der Pritsche und fahren mit ihnen durch die Stadt. Sie haben das Auto extra für die Sause gemietet. Als das Wasser alle ist, fahren wir zu einer kleinen Halle am Rand der Stadt, wo sie die Tonne neu füllen und einen weitere Lage Bier auf die Pritsche hieven.

In der Stadt kommt der Verkehr vollständig zum Erliegen, nichts bewegt sich mehr. Dennoch ausschließlich gute Laune. Ein Anwohner deckt uns fast permanent mit dem Wasserschlauch ein. Und reicht uns immer wieder neues Bier. Nachdem es keinerlei Vorankommen mehr gibt, verabschieden wir uns von unseren Chauffeuren und ziehen unseres Weges. Einige Häuser weiter werden wir von einer einheimischen Familie eingeladen, mit ihnen zu essen und – natürlich! – Bier zu trinken.

So kommen wir nachts zum Entsetzen des Hotelrezeptionisten weiß verschmiert und eine Wasserspur nach uns ziehend, aber überglücklich im Hotel an. Es waren zwei der besten Tage unseres Lebens. Nach dem verpatzten Start meint es das Land doch noch gut mit uns.

Auf den Loop
Wir wenden uns gen Norden ins Landesinnere. Denn wir wollen den Thak Hek Loop fahren, eine Bergstrecke mit wenig Verkehr, aber viel Panorama. Nach wenigen Stunden fahren wir in Thakhek, dem direkt am Mekong gelegenen Namensgeber der Strecke, ein. Wir flanieren durch die Stadt, die einst ein französischer Verwaltungssitz war, was sich auch heute noch unschwer an dem Kolonialstil erkennen lässt.

Anderntags starten wir auf den Loop. Immer wieder fahren wir an Flussläufen entlang, die sich durch die schroff und steil aufragenden Karstberge winden. In den Dörfern scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Bauern bestellen mit ihren Wasserbüffeln die Felder, Frauen und Kinder arbeiten auf den Reisfeldern.

Es tut gut, fernab von dem hektischen und chaotischen Verkehr unterwegs zu sein. Ein Risiko sind einzig die Touris, die sich einen Motorroller für den Loop mieten, obwohl sie noch nie im Leben auf einem motorisierten Zweirad gesessen haben.
Wir passieren einen im Wasser versunkenen Wald, von dem nur noch Baumstümpfe aus dem Wasser ragen. Das Ensemble hat etwas Apokalyptisches. Der Wald wurde Opfer eines Staudammprojekts, das große Teile der Region in Wasserfläche verwandelt hat.

Etwas weiter stoßen wir auf große, in den Fels gemeißelte Buddhas verschiedener Gestalt. Niemand weiß, wie alt die Werke sind. Doch geht die Tradition der Steinhauerei in Laos bis ins 10. Jahrhundert zurück.

Bombenboote
Bei Tha Bak kreuzen wir den Nam Kading Fluss. Dabei fallen uns merkwürdige Boote aus Aluminium auf, die unter der Brücke zu Dutzenden vertäut liegen. Die gemeinhin Bomb Boats (Bombenboote) genannten Wassergefährte haben die Laoten aus abgeworfenen Kerosintanks von amerikanischen Bombenflugzeugen aus dem Vietnamkrieg gebaut. Die Laoten sind recht erfinderisch, was das Verwerten von Hinterlassenschaften des Krieges anbetrifft, der in ihrem Land so furchtbar gewütet hat und noch heute Todesopfer fordert.

Hinter Na Hin setzen wir den Blinker und tauchen ein in ein Tal zwischen zwei großen Bergzügen, hinunter zur Kong Lor Höhle. Es wird bereits dunkel und zu allem Überfluss zieht vor uns ein schweres Gewitter heran. Wir geben Gas, haben aber alle Mühe, keine der unvermittelt auf die Straße trottenden Kühe auf die Hörner zu nehmen. Kaum haben wir unsere Unterkunft bezogen, fängt es an zu schütten. Das wunderschöne Tal ist geprägt von Landwirtschaft und die Einheimischen sind dankbar für das warme Nass von oben. Neben Viehzucht und Reisanbau fallen uns große Tabakfelder auf.

Naturwunder Kong Lor
Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um vor den Touristenströmen in der Kong Lor Höhle zu sein. Denn dabei handelt es sich um eines der größten Naturwunder in Südostasien. Eine gute Idee, denn wir sind weitgehend allein, als wir mit unserem Bootsführer auf dem Fluss in die 7,5 Kilometer lange Karsthöhle hinein schippern. Wir fahren vorbei an riesenhaften Stalagmiten und Kalksäulen, an der Decke hängen hunderte Fledermäuse und halten Siesta.

Mehrere Male dürfen wir aussteigen und die oberen Etagen der spektakulären Höhle erkunden. Nach einer langen Fahrt im Langboot gelangen wir an eine Stelle, an der wir das Gefährt über eine Untiefe ziehen müssen, um schließlich zum anderen Ende zu gelangen.

Noch nachhaltig geflasht von den intensiven Eindrücken in dem Naturwunder wenden wir uns nordwärts. Die Sonne brennt gnadenlos, als wir auf einem eigens angelegten Gittersteg in die Karstberge bei Ban Khunkheo steigen. Eine Landschaft, die wir so nur selten gesehen haben. Spitze und messerscharfe Karstfelsen bilden ein fast surreales Ensemble.

Erschütternde Einblicke
Wir sind froh, dass wir wieder Fahrtwind spüren, als wir den Loop verlassen und uns gen Norden wenden, in eine Landschaft, die wir bis dato nur aus Dokus und Reportagen kennen. In Phonsavan lernen wir die „Ebene der Steinkrüge“ kennen. In der Stadt besuchen wir ein Dokumentationszentrum, in dem wir erfahren, welche Grausamkeit die Amerikaner den Laoten während des Vietnamkriegs angetan haben. Über neun Jahre lang haben die Aggressoren das Land mit Bombenteppichen aus Streumunition eingedeckt. Im Schnitt all neun Minuten ein Bombenangriff. Die Menschen mussten in Höhlen hausen, um sich vor den Bomben zu schützen und ihre Felder nachts bestellen, soweit überhaupt möglich. Sobald ein Aufklärer Bauern auf den Feldern entdeckt hat, kamen die Bomber ein zusätzliches Mal. In Tam Piu tötete eine auf eine Höhle abgeworfene Bombe 376 Zivilisten.

Ziel der Amerikaner war es, die kommunistische Phatet Lao Guerrilla auszuschalten und die durch den Osten von Laos verlaufenden Versorgungswege der Nordvietnamesen – auch als Ho Chi Minh Pfad bekannt – abzuschneiden. Zwei Millionen Tonnen Bomben fielen auf das Land während der streng geheimen CIA-Operation – mehr als auf Deutschland im gesamten Zweiten Weltkrieg. 30 Prozent der Streumunition explodierte nicht. Diese Altlast tötet oder verstümmelt heute spielende Kinder, Bauern bei der Feldarbeit oder Familien, die sich zum Kochen ein Feuer anzünden. Bei einem Streifzug durch die Ebene fallen uns tausende von Bombenkratern auf.

Merkwürdige Gefäße
Wir wollen mehr über die Region erfahren und buchen eine Tagestour mit einem einheimischen Guide. 2019 wurde das Gebiet zum UNESCO Welterbe erklärt. In drei Stätten besuchen wir die riesigen Steinkrüge. Die zirka 2100 weit über die Gegend verstreuten röhrenförmigen Gefäße stammen wahrscheinlich aus einer megalithischen Kultur zwischen 500 vor und 500 nach Christus. Die größten davon messen drei Meter und wiegen über sechs Tonnen. Viele der Krüge sind allerdings wegen der Munition im Boden bis heute nicht zugänglich. Forscher vermuten, dass es sich um Begräbnisurnen handelt.

Böses wird zu Gutem
Wir besuchen eine Familie in einem kleinen Dorf nahe Phonsavan. Flugzeugtragflächen, Bombertanks, Bombenhüllen, entschärfte Handgranaten, Streumunition und allerlei mehr Relikte aus dem Krieg füllen den Garten. Die Familie bestreitet ihren Lebensunterhalt, indem sie das böse Metall einschmilzt, in gutes verwandelt und auf den Märkten der umliegenden Städte verkauft. Aus Bomben werden Löffel, Gabeln, Flaschenöffner, Figuren, Spielzeug.

Wir haben viel Schauderhaftes über die Strecke nach Luang Prabang gehört, doch wir haben keine Wahl. Unsere China-Durchquerung steht bevor und wir müssen in dem Städtchen am Mekong die BMWs noch einmal gründlich warten. Nach etwa 70 Kilometern verwandelt sich das Asphaltband in eine Schotterpiste, die immer mieser wird. Die panoramareiche Bergstrecke wird von den Lkw regelrecht kaputt gefräst. Schlaglöcher bis zu einem Meter Tiefe – noch nie haben wir etwas Ähnliches gesehen. Nicht ungefährlich, und vor allem enorm anstrengend, doch nach rund viereinhalb Stunden fahren wir halbtot in Luang Prabang ein.

2018 waren wir schon einmal in der wunderschön am Mekong gelegenen Kleinstadt, und wir sehen, wie sie sich verändert hat. Wahrlich nicht zum Guten – der Tourismus explodiert, die meisten Einheimischen haben ihre Herzlichkeit verloren und betrachten Ausländer in der Hauptsache als Geldscheine mit Beinen.

Die einschneidende Planänderung
Wir lernen den Engländer Chris kennen, ebenfalls Biker, der mit uns mit demselben Tourveranstalter durch China und Tibet nach Nepal fahren wird. Denn wer mit einem ausländischen Fahrzeug nach China einreisen will, braucht eine Agentur. Doch nur Tage, bevor wir chinesischen Boden befahren ereignet sich der furchtbare Terroranschlag von pakistanischen Islamisten auf indische Touristen, bei dem 26 Menschen sterben. Indien schließt die Landgrenze nach Pakistan. Und so ist auch uns der Weg gen Westen versperrt. Wir beschließen also notgedrungen, China und Tibet nach Kasachstan zu durchqueren. Knapp 7000 Kilometer in 29 Tagen. Eine Planänderung, die die komplette restliche Route verändern wird.

Ab ins Hinterland
Wir haben von zwei kleinen, idyllisch am Mekong zwischen Bergen eingebetteten Dörfern gehört, die auf dem Weg zum Startpunkt in der Grenzstadt Boten liegen. In Nong Khiawtreffen wir Chris wieder und mieten uns ein Boot, um das abgelegene und ansonsten nur per fieser Piste erreichbare kleine Hippie-Dörfchen Muang Ngoy anzusteuern. Wir schlendern durch die Straßen. Fahrzeuge gibt es praktisch nicht, aber jede Menge lauschiger kleiner Cafes und Bars. Ein kleines Seitental lädt zur Erkundung ein. Wir steigen hinauf zu einer Höhle – und haben keine Ahnung, wie beschwerlich der Weg in Sandalen würde.

Meter um Meter kämpfen wir uns den Berg hinauf, kurz unter dem Gipfel werden wir mit einer mäßig spannenden Kaverne, aber einem atemberaubenden Blick über beide Täler und das Dorf hinweg belohnt. Beim Bad im nahen Wasserfall auf dem Rückweg nach Nong Khiaw entscheiden wir uns, anderntags die Piste in das lauschige kleine Dörfchen zu nehmen. Ein Fehler, wie sich noch herausstellen soll.

Folgenreiche Schlammschlacht
Anfangs noch solide fahrbar, verwandelt sich die „Straße“ in eine Schlammwüste. Eine Tortur bei rund 40 Grad. Wir stürzen ein ums andere Mal, weil der Schlamm unsere eher für trockene Oberflächen geeignete Reifen zusetzt. Wir sind ausgelaugt, dehydriert.

Bei der abschließenden Flussfurtung legt Andrea ihr Gefährt auf die linke Seite. Wasser dringt in den Koffer ein und flutet das Laptop, das wir nur mit viel Mühe wieder trocken bekommen. Am nächsten Morgen setzt starker Regen ein und verwandelt die ohnehin schon schlammige Piste in eine gnadenlose Rutschbahn. Wir bleiben ein ums andere mal stecken, die teils steilen Abfahrten sind kaum zu kontrollieren. So erreichen wir schließlich nach sieben Stunden völlig erschöpft Nong Khiaw.

Froh, wieder Asphalt unterm Reifen zu haben, absolvieren wir unsere letzte Etappe in Laos – nach Boten, der Grenzstadt zu China. Ein merkwürdiger Ort, voll von Restaurants, vielen Casinos und noch mehr Prostituierten.

Einerlei, es ist nur eine Nacht, die wir hier verbringen. Denn am nächsten Morgen soll unser Abenteuer China starten. Und es soll wahrlich ein Abenteuer werden!
Kilometer: 91853 (+23989)
Unsere Route findet ihr wie immer hier.
Fotos:
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