Tom, 46, Journalist
Schon während meines Studiums habe ich all meine Freizeit auf dem Motorrad verbracht. Damals brachte ich es auf meinen Yamaha XJ 650 und 900 auf geschlagene 30.000 km im Jahr. Reisen ohne Mopped wäre für mich undenkbar gewesen. Meine allererste Anschaffung bei meinem Auslandsstudium in Arizona/USA war – na klar – ein Bike, eine Honda GL 500 Silver Wing.
Nach dem Studium war es nur konsequent, dass ich meinen Journalisten-Beruf auch bei einer Motorradzeitschrift ergreife. Ich absolvierte also mein Volontariat in der Redaktion der Magazine „Motorradfahrer“ und „Tourenfahrer“, wo ich die Sparte Zubehör und Ausrüstung betreute.
Ausgedehnten Reisen durch Skandinavien, Rumänien, Albanien, Italien, den Balkan und viele andere Länder folgt nun die große Tour über einen kompletten Kontinent. Ich liebe Natur, Wildnis und Abgeschiedenheit. Meine Urlaube verbringe ich darum auch lieber mit Enduro im albanischen Hochgebirge statt mit Partyhut und Putzeimer am Ballermann – Zelt und Schlafsack unterm Sternenhimmel ziehe ich jedem noch so edlen 5-Sterne-Hotel vor. Dabei bin ich froh, mit Andrea eine Partnerin zu haben, die ebenso reise- und motorradverrückt ist wie ich. Alles andere würde auf Dauer auch nicht funktionieren.
Wahrer Reichtum ist für mich nicht in materiellen Dingen zählbar. Und genau das ist nicht einfach in der deutschen Gesellschaft, in der Raffgier ohne Rücksicht auf Verluste zum guten Ton gehört. Für mich sind es die Augenblicke tiefster Zufriedenheit, die sich immer dann einstellen, wenn ich neue Landschaften und Menschen kennenlerne. Der Wind im Gesicht wenn ich beeindruckt vor einem Gebirgspanorama stehe. Und die Entspannung, wenn ich abends nach einer mitreißenden Tour das Zelt an einem idyllischen Fleckchen aufschlagen darf. Es ist genau das, was mich reich macht, Geld ist nur Mittel zum Zweck. Und von unserer Tour werde ich noch viel reicher zurückkehren als ich losgefahren bin.